M&A-Lexikon

In der M&A-Branche werden viele Begriffe verwendet, die für den Außenstehenden oft unverständliches Fachchinesisch sind. Im Folgenden sind die wichtigsten Begriffe kurz erklärt.

Im Rahmen des Ansprachekonzeptes wird festgelegt, wie das zum Verkauf stehende unternehmen vermarktet wird. Z. B. über ein Bieterverfahren gegenüber mehreren potentiellen Investoren oder in einem exklusiven Prozess mit nur einem Interessenten.

In einem Bieterverfahren werden mehrere potentielle Investoren zeitgleich angesprochen und zur Abgabe eines Angebotes aufgefordert. Ziel ist es, einen Wettbewerb zu erzeugen, der relativ zeitgleich mehrere Angebote generiert um dann mit dem oder den vielversprechendsten Investoren in weiterführende, detailliertere Gespräche eintreten zu können.

Das s. g. Closing bezeichnet den Abschluss einer Transaktion. Es folgt auf das Signing. Im Rahmen des Closings wird im Kern festgestellt, dass der Verkäufer die Unternehmensanteile umgeschrieben hat und der Käufer den Kaufpreis bezahlt hat.

Der Coach, bzw. Merger&Akquisition Coach, begleitet den Unternehmer bzw. das Unternehmen beim Verkaufsprozess und hilft bei der Auswahl der Berater und unterstützt die Verhandlungen. Er ist der Partner des Verkäufers.

Ein Cost Cover regelt die Übernahme von Kosten im Falle eines Abbruchs einer Transaktion. Oft besteht ein Unternehmenskäufer ab einem bestimmten Zeitpunkt darauf, dass er nun nur noch exklusiv mit dem Unternehmensverkäufer verhandeln will. Wenn der Unternehmensverkäufer dann den Verkaufsprozess abbricht, verpflichtet er sich im Rahmen des Cost Cover bestimmte Kosten des zu übernehmen, die beim potentiellen Unternehmenskäufer angefallen sind. Z. B. Rechtsanwaltskosten.

In einem Datenraum werden alle relevanten Dokumente eines Unternehmens eingestellt und können von einem oder mehreren potentiellen Investoren bzw. deren Beratern geprüft werden. In der Regel handelt es sich hierbei um wichtige Kundenverträge, Verträge mit Mitarbeitern, Gesellschafterbeschlüsse, oder ähnliches.

Ein Dept Advisor organisiert die Finanzierung eines Unternehmenskaufs.

Ein Unternehmen, welches in Schieflage ist und daher ein schwieriger Fall. Ein Distress Case muss nicht zwingend bedeuten, dass es eine finanzielle Schieflage gibt. Auch Streitigkeiten im Gesellschafterkreis bei ansonsten guter Ertragslage werden als Distress Case bezeichnet, da die Zukunft des Unternehmens ggf. ungewiss ist. Ist ein Unternehmen ein Distress Case, kommen für den Kauf in der Regel nur wenige, spezialisierte Investoren in Frage.

In der Due Diligence wird das Unternehmen vor dem Erwerb durch den Investor sozusagen auf ‚Herz und Nieren‘ geprüft. In der Regel wird eine Due Diligence untergliedert in verschiedene Bereiche und oftmals nicht vom potentiellen Investor selber, sondern von spezialisierten Beratern durchgeführt. Die wesentlichen Bereiche einer Due Diligence sind: Finance, Legal, Commercial.

Der Enterprise Value drückt den Wert eines Unternehmens aus, jedoch ohne den Kassenbestand oder Verschuldung zu berücksichtigen. Vereinfacht gesagt, der Wert eines Hauses als solchem, ohne die ggf. vorhandene Hypothek wertmindernd und das ggf. vorhandene teure Inventar wertsteigernd zu berücksichtigen.

Der Equity Value drückt den Wert eines Unternehmens aus, und berücksichtigt dabei den Kassenbestand oder Verschuldung. Vereinfacht gesagt, der Wert eines Hauses als solchem, unter Berücksichtigung der ggf. vorhandene Hypothek als wertmindernd und des ggf. vorhandene teure Inventars als wertsteigernd.

Ein Escrow Account ist ein Notaranderkonto, also ein Treuhandkonto. In einer Transaktion kann es z. B. vorkommen, dass ein Teil des Kaufpreises zunächst auf einen Escrow Account ausgezahlt wird und somit dem Zugriff der Verkäufer entzogen wird um erst zu einem späteren Zeitpunkt, wenn z. B. bestimmte Bedingungen erfüllt sind, den Zugriff zu erlauben.

Der Begriff ist im Bereich M&A eher unüblich. Eine Unterlage, die das zum Verkauf stehende Unternehmen beschreibt, wird in der Regel als ‚Teaser‘ (eine Kurzform) oder als ‚Info-Memo‘ (eine ausführliche Form) bezeichnet.

Ein potentieller Investor, der in der Regel das Geld eines Industriellen investiert, welches jedoch professionell, durch Manager des Family Offices, verwaltet wird. Ein Family Office ist in der Regel ein sehr langfristig orientierter Investor.

Im s. g. Financial Fact Book werden die finanziellen Kennzahlen eines Unternehmens zusammengestellt. Das Financial Fact Book wird in der Regel von einem externen Berater, z. B. einem Wirtschaftsprüfer, erstellt. Ein Financial Fact Book gibt es nicht in jeder Transaktion. Es kommt in der Regel nur bei größeren und komplexeren Transaktionen vor.

Im Rahmen eines Unternehmensverkaufs ist es üblich, dass der Verkäufer bestimmte Garantien abgibt. Damit haftet er für bestimmte Sachverhalte. Die üblichste Garantie ist die auf den ‚Title‘. Gemeint ist die Zusicherung, dass die verkauften Anteile auch wirklich im Besitz des Verkäufers sind. Andere Garantien betreffen z. B. die Bezahlung von Steuern- und Sozialabgaben. Sind diese zu einem Zeitpunkt vor dem Unternehmensverkauf nicht korrekt bezahlt worden und führt dies zu Nachzahlen trägt der Verkäufer die dafür anfallenden Kosten im Rahmen seiner Garantiezusage.

Das Investment Commitee, auch Investment Gremium genannt, ist in der Regel das Gremium, dass bei einem Private Equity Fond, dass über ein Investment entscheidet. In diesem Investment Commitee sitzen neben den operativen Managern des Private Equity Fonds oft auch Industrieexperten oder Vertreter der Investoren des Fonds. Oft gibt ein Fond ein Angebot immer mit der Einschränkung ‚Gremiumvorbehalt‘ ab. Damit ist gemeint, dass das interne Gremium noch zustimmen muss und das operative Management des Fonds in diesem Fall nicht alleine entscheiden kann.

Ein Indikatives Angebot ist ein unverbindliches Angebot in dem ein potentieller Unternehmenskäufer dem Unternehmensverkäufer aufzeigt, wie er sich den Erwerb des Unternehmens vorstellt. Neben dem Kaufpreis informiert ein Indikatives Angebot in der regel auch [ber die vorgesehene Erwerbsstruktur, y. B. ob der Investor beabsichtigt, dass Unternehmen gany yuu erwerben oder nur einen Teil.

Ein Info-Memo, ein Memorandum,. Ist eine ausführliche Unternehmensvorstellung, die neben dem Unternehmen auch den Markt und das Wettbewerbsumfeld sowie wichtige Finanzkennzahlen beleuchtet. Ein Info-Memo händigt man in der Regel nicht gleich zu Beginn an einen Investor aus, sondern erst, wenn dieser starkes Interesse gezeigt hat und ein Indikatives Angebot abgegeben hat, welches den Vorstellungen des Verkäufers in vielen Punkten entspricht.

Das Investment Commitee, auch Investment Gremium genannt, ist in der Regel das Gremium, dass bei einem Private Equity Fond, dass über ein Investment entscheidet. In diesem Investment Commitee sitzen neben den operativen Managern des Private Equity Fonds oft auch Industrieexperten oder Vertreter der Investoren des Fonds. Oft gibt ein Fond ein Angebot immer mit der Einschränkung ‚Gremiumvorbehalt‘ ab. Damit ist gemeint, dass das interne Gremium noch zustimmen muss und das operative Management des Fonds in diesem Fall nicht alleine entscheiden kann.

Grosse Unternehmen mit über EUR. 100 Mio. Umsatz.

Unter einer Long List versteht man in der Regel eine Liste mit potentiellen Investoren, auf der jedoch noch einige Investoren stehen, bei denen man sich noch nicht sicher ist, ob man diese ansprechen will.

Mittelgrosse Unternehmen, in der Regel von EUR. 10-100 Mio. Umsatz.

Ein professioneller Fond, der Geld in Unternehmen investiert. Oft handelt es sich im Wesentlichen um Gelder von großen Unternehmen, die außerhalb der Börse investieren wollen.

Die Unterzeichnung eines Vertrages zum Unternehmensverkauf.

Kleine Unternehen. In der Regel bis zu EUR. 10 Mio. Umsatz.

Sales and Purchase Agreement bezeichnet das Vertragswerk, dass den Unternehmensverkauf und Unternehmenskauf regelt.

Ein stark verkürztes Info-Memo, welches dem potentiellen Unternehmenskäufer das Unternehmen im ersten Schritt kurz vorstellt, ohne zu viele Details zu nennen. Der potentielle Unternehmenskäufer kann anhand des Teasers entscheiden, ob er bereits ist ein Indikatives Angebot abzugeben oder ob er die Transaktion nicht weiter verfolgen möchte.

Ein Term Sheet stellt grundsätzliche Strukturen, z. B. zum Kauf eines Unternehmens da, ohne zu sehr ins Detail zu gehen. Ein Term Sheet kann in Teilen jedoch bereits rechtsverbindliche und bindende Regelungen enthalten.

Risikocapital, d. h. ein Investor, der auch bereit ist in Situationen mit erhöhtem Risiko zu investieren. Z. B. in reine Start-ups.

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